Draußenschule – was ist das?

Der Begriff „Draußenschule“ kommt aus den skandinavischen Ländern. Dort findet bereits fest verankert an vielen Schulen der Unterricht zusätzlich in und mit der Natur statt.

In Deutschland gibt es an manchen Schulen Draußentage, die dann aber eher unregelmäßig, sehr selten oder nur einmal im Schuljahr stattfinden.

Unser Anspruch ist es aber, einen täglichen „Draußenblock“ in den Schulalltag zu integrieren. Also die vier Wände des Schulgebäudes zu verlassen – raus in die Natur, in die Stadt, in kulturelle Einrichtungen usw.

Das Draußen kann dabei ganzheitlich mit allen Sinnen erfahren werden und bietet die Möglichkeit, zum erfahrungsbasierten Lernen – an echten Lernorten und in echten Situationen, nicht nur 2 dimensional in Schulbüchern.

Draußenschule meint also nicht die reine Übertragung des Wald- oder Naturkindergartenkonzeptes auf die Schule, sondern umfasst dabei auch die Stadt und ihre Einrichtungen und Infrastrukturen, das Umfeld der Schule mit seinen Geschäften, Handwerkern und Institutionen, Museen und vieles mehr.

Charakteristisch ist außerdem die Öffnung der Schule – nach innen und nach außen. Wir gehen nicht nur raus aus der Schule, sondern laden auch ein, Teil unserer Schule zu werden und mit unserer Schule Kooperationen einzugehen. Ein gegenseitiger Austausch und Kooperationen bereichern das Angebot und bieten die unterschiedlichsten Einblicke, Erfahrungen und fachlichen Kompetenzen.

 

Ziel ist es, die Draußenschule Murgtal fest im regionalen Umfeld zu verankern. Ein gutes Netzwerk und Öffentlichkeitsarbeit sind uns ein besonderes Anliegen.

Die drei Säulen der Draußenschule

  • Draußen in der Natur
    Hier wird tatsächlich an das Konzept des Waldkindergartens angeknüpft. Die Natur bietet uns vielfältige Möglichkeiten, Formen, Farben, Untergründe, Gerüche und vieles mehr und ist somit ein riesengroßer Abenteuerspielplatz, den es im Wechsel der Jahreszeiten und dem Wetter mit allen Sinnen erfahren zu gilt. Zahlreiche Forschungsergebnisse bestätigen die unterschiedlichsten positiven Auswirkungen auf unseren Körper und Geist.
    Problematisch in der heutigen Zeit ist, dass eine Naturentfremdung stattfindet und damit das Umweltbewusstsein sinkt und ein Mangel im achtsamen Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen entsteht. Dadurch entsteht ein defizitäres Naturverständnis und eine mangelnde Naturverbundenheit. Die Natur als unsere Lebensgrundlage wird nicht mehr als schützenswert empfunden. Diesem Prozess wollen und müssen wir entgegenwirken.
     
  • Draußen in der Kultur
    Kulturelle Bildung meint die Beschäftigung mit kulturellen Ausdrucksformen, Spiel und Kunst. Diese kann sehr vielfältig stattfinden: Bildende Kunst und digitale Medien, Erzählen, Literatur und Schreiben, Film und Fotografie, Musik und Rhythmik, Spiel und Zirkus, Tanz und Theater usw. Das Besondere an dieser Vielfalt ist, dass jeder etwas finden kann, das in interessiert und begeistert.
    Das „Konsumieren“ von Kunst und Kultur bietet uns dabei die Chance, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, Gewohntes zu hinterfragen und uns eine kritische Meinung zu bilden. Beim „Schaffen“ von Kunst und Kultur können wir unsere Gefühle und Gedanken ausdrücken, ohne dabei über diese Sprechen zu müssen. Zudem bietet sich die Möglichkeit, sich in andere Lebensentwürfe und neue Perspektiven einzufühlen und einzudenken.
    Kunst und Kultur bietet uns die Möglichkeit, uns kritisch und kreativ mit unserem eigenen Selbstverständnis, unserem kulturellen Erbe, der aktuellen gesellschaftlichen Situation und unseren Zukunftsperspektiven auseinander zu setzen und ermutigt uns, Visionen zu entwickeln.
     
  • Draußen in der Gesellschaft
    Moderne Gesellschaften zeichnen sich durch ihre Vielfalt der Bevölkerung im Hinblick auf Beruf, sozialem Status und Einkommen, auf Geschlechteridentitäten und -orientierungen, auf kulturelle und politische Orientierungen, auf Migrationserfahrungen und Lebensstile sowie viele weitere sozial relevante Merkmale aus.
    Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist die Grundlage für das Miteinander in einem offenen, demokratisch verfassten Staat. Durch diese Vielfalt wird das Zusammenleben allerdings erschwert. Ziel ist eine Akzeptanz und Toleranz von Diversität um ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander zu erreichen.
    Wir als Schule sehen uns nicht als isoliertes Konstrukt, sondern möchten aktiv in der Gesellschaft teilhaben und die Menschen und Institutionen um uns herum kennenlernen und uns gegenseitig bereichern. Hinter jedem Merkmal einer Person steht ein Mensch wie du und ich.
    Eine weiterer Punkt ist die Demokratiebildung. In einer Demokratie dürfen alle mitbestimmen. Kinder haben das Recht auf Beteiligung. Wir wollen den Kindern ihre Rechte bewusstmachen und ihnen Wege der politischen Teilhabe aufzeigen. An unserer Schule wird es entsprechend eine Schulversammlung und soziokratische Kreise und Mitbestimmung geben.
    Ganz nebenbei möchten wir dabei auch noch etwas darüber lernen, wie die Stadt und ihre Infrastruktur funktioniert und welche Abläufe, Prozesse und Strukturen das städtische Umfeld mit sich bringt.

 

Zu guter Letzt

Und zum Schluss geht es natürlich auch darum, diese verschiedene Arten des „Draußens“ zu vernetzen.


Kindheit findet heute oft in „Inseln“ statt und Elterntaxis fahren zwischen Zuhause, Schule, Kindergarten, Sportplatz, Musikschule usw. hin und her. Das Umfeld als Ganzes bleibt dabei unbekannt und bedeutungslos. Dieser Verinselung wollen wir entgegenwirken und ausgehend vom Schulgebäude die Umgebung erkunden und die Lücken zwischen den Inseln minimieren, Orte erschließen und miteinander in Verbindung setzen.


Nebenbei wird die räumliche Orientierung und das Gefühl der Verbundenheit, Zugehörigkeit und Sicherheit gestärkt. Aus der Sicherheit des Vertrauten kann dann auch das Fremde und Unbekannte erobert werden.


Für unseren Schulalltag bedeutet das, dass wir zum einen die Planung und Organisation zu außerschulischen Lernorte an die Schüler übertragen wollen und zum anderen soll die Möglichkeit bestehen, die Umgebung einfach ziellos zu Durchstreifen z.B. in Form von Stadtrallyes auf der Suche nach mathematischen Formen oder auch künstlerisch beim Malen und Zeichnen. 

Der Weg ist das Ziel und die dabei wahrgenommenen Eindrücke und Blickwinkel.

Weitere Informationen

Hier wird im Laufe der Zeit ein Sammelsurium verschiedenster Dokumente entstehen, die weitere inhaltliche Details beinhalten.

Kurzvorstellung der Draußenschule Murgtal

  • Pädagosiches Interesse
  • Schulalltag
  • Organisatorisches
  • Unsere Vision

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte prüfen Sie die Details und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.